Der Weg zur Schwärzungskurve (2)
Die auf dieser Seite dargestellten Zusammenhänge sind sehr wichtig für das weitere Verständnis. Sie müssen deshalb begriffen werden.
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Hier
kommen wir jetzt wieder auf unsere noch schematische Schwärzungskurve
zurück. Es muss noch auf die Folgen von
unterschiedlicher Entwicklungsintensität eigegangen werden. Was genau die Entwicklungsintensität ist, dazu später mehr. Hier gehen wir erst einmal ganz einfach davon aus, dass die Kurven a, b, und c das Verhalten der schematischen Schwärzungskurve darstellen für eine Entwicklung a, während b stärker als a, und c stärker als b war.
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Es gibt jetzt eine ganze Reihe von Feststellungen:
Im linken, unteren Bereich der Schwärzungskurven sieht man:
Der „gerade“ Bereich der
Unterschatten wird etwas dunkler. Warum? Durch die intensivere
Entwicklung werden in
Zonen ohne Belichtung einige
Silberkristalle mehr
gebildet, die dort eigentlich überhaupt nicht aufreten sollten,
denn dort ist eigentlich überhaupt kein oder nur sehr wenig Licht
aufgetroffen.
In der Nachrichtentechnik kennt man das Problem des Rauschens, einem
leisen Grundgeräusch, das z.B. bei allen Audiosignalen mitkommt,
Normalerweise stört es nicht. Die Grundschwärzung des Film stört i. d.
R. genauso wenig. Man nennt diese geringe gleichmaßige Schwärzung auch Schleier.
Die Filmempfindlichkeit steigt leicht an Der dünne runde Pfeil (blau) soll zeigen, dass die Filmempfindlichkeit leicht ansteigt. Dieser Begriff wurde bisher noch nicht eingeführt: Die Filmempfindlichkeit (engl: filmspeed), sagen wir jetzt erst einmal, ist die Lage des Knickpunkts in der Schwärzungskurve zwischen „Unterschatten“ und Schatten. Hier beginnt die Zeichnung der Schatten. Dieser Knickpunkt wandert mit der Entwicklungsintensität nach links, also in den Bereich geringerer Belichtungsstärke: Der Film wird "empfindlicher“.
2. Der Übergangsbereich Lichter
zu „Überlichtern“.
Im rechten, oberen Bereich sieht man:
Die geraden Bereiche der
„Überlichter“ werden dunkler
Der Bereich der Überlichter, in dem wir keine Zeichnung mehr haben,
sondern das für die laufende Entwicklung maximale Schwarz erreicht
haben, wird mit steigender Entwicklungsintensität dunkler und nähert
sich der durch die Filmemulsion, genauer: durch deren Silbergehalt,
definierten maximalen Schwärze.
Die Knickpunkle zwischen
Proportionalbereich und „Überlichtern“ laufen in den Bereich geringerer
Belichtungsstärke
Weil die Schwärzung der Lichter, also der gut belichteten Stellen im
Film, zunimmt, muss zwangsläufig für die sehr gut belichteten Stellen
der Bereich der „Überlichter“ schneller erreicht sein.
3. Der Proportionalbereich.
Der Verlauf wird steiler
Im ersten Moment glaubt man, das wäre nicht schlecht, weil dadurch noch
geringste Helligkeitsunterschiede kräftig im entwickelten Bild
dargestellt werden. Aber
Der nutzbare Bereich der
Belichtungsstärke wird kleiner
An den drei Pfeillinien unten sieht man, wie die steigende
Entwicklungsintensität den Bereich für die Belichtung, in der
Helligkeitsunterschiede noch dargestellt werden, also Zeichnung
vorhanden ist, immer geringer werden lässt.
Und
damit haben wir die Grenzen und die Krux der
Schwarz-Weiß-Photographie gesehen:
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