Gold, Chemische Eigenschaften:
Als sehr edles Metall ist Gold an der Luft, auch in der Hitze,
vollkommen beständig. Von verdünnten und konzentrierten Säuren - mit
Ausnahme
von Königswasser - wird es nicht angegriffen. ... Auch Alkalihydroxide
in Lösung oder in geschmolzenem Zustand wirken auf Gold nicht ein. ... Hofmann, Rüdorf: Anorganische Chemie, 29. Aufl.
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![]() Bild 1 zeigt den zu testenden Stecker, der noch in dem Plastiktütchen steckte, in dem er vor vier Jahren geliefert wurde. Er war noch nicht angelaufen wie jener, der diese Zeit an unserem Fernsehgerät verbracht hat. Er wurde etwas angefeilt, es ist deutlich zu sehen, dass eine Beschichtung vorliegt und der Stecker nicht aus massivem Messing hergestellt wurde, sondern aus Zink (-druckguss) besteht. Bild 2 ist ein 20 ml Messbecher, der einst auf einem Fläschchen Hustensaft steckte. Bild 3 ist das "Labor" für Methode 1, ein Glasschälchen, in dem der kleine Messbecher steht, in dem wiederum der Stecker hochkant steht. |
Für die Prüfmethode 1 wird in den Messbecher eine kleine Menge (2 - 5 ml) warmes Wasser gefüllt und ein paar Kristalle, die berühmte Messerspitze, an Natriumpersulfat hinzugefügt. Ins Glasschälchen wird etwas warmes Wasser gefüllt, der Messbecher eingesetzt (er sollte nicht schwimmen) und dann wird das Testobjekt eingesetzt. Das geht am besten mit einer Spitzzange oder Pinzette. Jetzt schaukelt man etwas am Schälchen, ohne den Stecker umzukippen. Und wartet einige Sekunden bis zu einer Minute. Das Natriumpersulfat gibt Sauerstoff ab, das Metall wird durch Sauerstoff angelöst. Für die Prüfmethode 2 werden maximal nur 2,5 ml Chlorreiniger eingefüllt, das Testobjekt zugegeben und dann, von Nase und Gesicht entfernt, eine kleine, maximal dieselbe Menge Essigessenz zugegeben. Denn es sprudelt heftig auf, fast eine kleine Explosion, die um so heftiger wirkt, je mehr Masse beteiligt ist. Diese Fast-Explosion ist genau der Grund, warum mein Chemielehrer bei der Vorführung solcher Experimente immer ganz lange Arme bekam, und warum man keinesfalls große Mengen dieser beiden Flüssigkeiten zusammenbringen darf, auch weil sich schlagartig elementares Chlor bildet, was in größeren Mengen giftig ist. Hier wird das Metall durch Chlor angegriffen. Wer vorsichtig ist, trägt hierbei eine Schutzbrille. Das Kupfer wird schon nach wenigen Sekunden sichtbar. |
![]() Bild 4 zeigt den Stecker nach dem Test mit Methode 1: Der Teil, der im Natriumpersulfatbad stand, zeigt massive Kupferspuren in diesem Bereich. Bild 5 zeigt den ganzen Stecker, der bei der Ausführung von Methode 2 umkippte. Deshalb sieht der ganze Stecker jetzt verkupfert aus. Beide Test zeigen: Eine Beschichtung mit Gold liegt nicht vor, die Teile sind nur "vergoldigt". ![]() |
![]() Aber nicht für der Witterung ausgesetzte Teile, Die Überwurfmuttern der angeschraubten F-Stecker waren mit einem Klebeband gesichert, das den Zutritt von Wasser und Luft wohl abgehalten hat. Auf dem Abzweig hat das nur eingeschränkt genutzt, oben sieht man aufgeblühtes Zink, dort muss Feuchtigkeit ins Gewinde eingedrungen sein. Das alles nach nur einem Jahr im Freien. |
![]() Wird überall geschwindelt? Nein! Diese Steckverbinder werden bei meinem Versender als vergoldet bezeichnet. Eine Buchse und eine Kontaktfeder wurden gezogen, s. rechts oben. Der vorverzinnte Teil des Pins wurde abgeschnitten, um das Lötzinn aus dem Prüfprozess heraus zu halten. Danach konnte man sehen, das dieser aus massivem Messing besteht. Nach der Prüfmethode 2 und knapp 2 Minuten Dauer(!) sehen die Teile wie rechts unten aus. Gut! Keine großflächigen Kupferflächen zu sehen. Gold liegt vor! Was in den Punkten dunkel herauskommt, z. B. an der Lötfahne der Kontaktfeder, ist Kupfer. Aber das sind Verletzungen an der dünnen Vergoldung durch das Anfassen mit einer Flachzange zum Herausziehen aus der Kunststofffassung. Fragt sich nur, wie die Federn an den Kontaktfächen aussehen, wenn die Steckverbindung ein paar mal gezogen und wieder geschlossen wurde. Ob da noch Gold hängen bleibt? |
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Version: 1.4 Copyright: Rolf Süßbrich, Dortmund, 06.03.2021 |