Alle Bilder sind
im Automatik-Modus erstellt und für die Montage lediglich auf dieselbe
Höhe (1000 Px) skaliert und leicht um denselben Betrag nachgeschärft,
weil eine Verkleinerung immer ein Nachschärfen verlangt.
Links das Bild der "großen" Kamera als Referenz, und in der Folge
das
selbe Sujet mit den Smartphones. Die Farbabstimmung (AWB) des
Redmi ist etwas wärmer als bei der Referenz, die Samsung Geräte kommen
deutlich kälter, man könnte auch sagen, neutraler daher. Aber die AWB
stimmt eigentlich bei keinem der Bilder, denn die weiße Fläche der
großen Hauswand ist nicht weiß, sondern etwas gelblich. In allen
Bildern sind Objektivverzeichnungen sauber herausgerechnet, s. die
geraden Linien am Bildrand. Außerdem zeigen alle Bilder, dass der
Belichtungsumfang eines normale JPG-Bilds schon ausgereizt ist, denn
die Eibe hinter der Balkonbrüstung zeigt so gut wie keine
Durchzeichnung, die Ästchen sind nicht erkennbar.
Zwischen den beiden Bildern des Redmi sieht man keinen Unterschied. S.
dazu die weiteren Bemerkungen unten.
Was nun, wenn man in die 100% Darstellung wechselt, d. h. jedes
Bildpixel entspreicht einem Monitorpixel. Dazu je ein Ausschnitt vom
linken Bildrand, weil man dann auch die Randschärfe des Objektivs
beurteilen kann.
Alle Bilder sind auf
OOC-JPG-Modus (OOC = Out Of the C
amera, also ohne Nachbearbeitung wie Schärfen usw.) eingestellt, d. h. so wie sie auf der Speicherkarte
abgelegt sind. Das Bild aus der G81 mit 16 MPx ist detailreich und
Panasonic-üblich nicht ganz ausgereizt in der Bildschärfe, weil man
das gut in der Bildverarbeitung nachstellen kann. Daneben das Bild
mit der Hauptkamera des Redmi mit den erwähnten 13 MPx. Durch die
höhere Farbsättigung kommt dieses Bild eigentlich recht freundlich
daher, aber die aggressivere Schärfung macht sich z. B. an den Fließen bemerkbar.
Dann der entsprechende Ausschnitt aus einer 50 MPx Aufnahme. Man kann
keine bessere Detailauflösung sehen. Die Bilder aus den Samsungs
lassen wieder der kältere Darstellung erkennen, und die defekte
Fokussierung des J330. Hier gefallen von den Bildern der Smartphones
das des Redmis in der
Standardauflösung am besten.
Links ist ein größerer Ausschnitt aus der Bildmitte der 100 % Anzeige. Man sieht an dem Ast vor dem dunklen Hintergrund deutlich die weißen Säume, die auf eine Überschärfung schließen lassen. Trotzdem wirkt das Bild verwaschen und ohne Details. Daneben der gleiche 100 % Ausschnitt aus der 13 MPx Aufnahme, der nach etwas Schärfung daneben gestellt ist. Dann folgt der Ausschnitt aus der 50 MPx-Aufnahme, die zuvor auf dieselbe Auflösung wie die 13 MPx-Aufnahme verkleinert und genauso geschärft wurde. Ein Qualitätsgewinn gegenüber der 13 MPx-Aufnahme ist nicht sichtbar. Der Ausschnitt aus der G81-Aufnahme zeigt, dass keines der Smartphonebilder in Bezug auf Schärfe und Detailreichtum konkurrieren kann.
Wie wirkt das WW-Objektiv?

Hier ist die rechte Bildhälfte eines WW-Bilds in eine Aufnahme der
Hauptkamera eingeklinkt, beide in der vollen Bilddarstellung. Man
sieht, dass die 8 MPx der WW-Aufnahme zu einem kleineren Bild mit
etwas geringerer Detailauflösung führt. Den Bildwinkelgewinn kann man an der
Baumgruppe erkennen. Außerdem wirkt der AWB unterschiedlich, das
WW-Bild ist kälter eingestellt.
Die
Makro-Kamera wurde in einer Beurteilung als nutzlos bezeichnet. Aber
hier:
Diese OOC-JPG-Aufnahmen in Originalgröße und ohne Bearbeitung sprechen
dagegen. Rechts sieht man den
linken Ausschnitt aus einer abfotografierten Tageszeitung. Randschärfe
und Objektiv-Korrektur sind ohne Tadel. Und ein Problen wird sichtbar:
Bei dem Aufnahmeabstand von ca. 5
cm deckt man mit der Kamera u. U. die Lichtquelle ab.
Die Optionen der Hauptkamera:
.
Blitz und Seitenverhältnis lassen sich
wie üblich einstellen. HDR
funktioniert gut, z. B. aus einem Zimmer gegen das Fenster
fotografieren stellt nicht nur den Innen- sondern auch den Außenbereich gut dar. Gitterlinien habe ich immer
aktiviert, weil es das Ausrichten erleichtert. Makro aktiviert die Makrokamera. Timer ist der Selbstauslöser mit
verschiedenen Vorlaufzeiten. Google
Lens brauche ich nicht, ich weiß i. d. R. wo ich bin. Tilt/Shift erlaubt das Einblenden
von kreisförmiger Unschärfe am Rand (Tilt) oder oben und unten (Shift).
Zeitgesteuerter Burst ist die
Aufnahme von Serienbildern, wobei sich Freuqenz und Anzahl einstellen
lässt. Eine Panorama-Option fehlt.
Stört mich nicht, weil ich Panoramas schon lange aus Einzelbildern mit
passender Software auf dem PC zusammensetze.
Unten sieht man die möglichen Modus-Enstellungen: Zeitraffer für ein entsprechendes Video, Video aktiviert Video, Foto die Aufnahme normaler Bilder wie zuvor beschrieben. Porträt führt wie Tilt oben zu einer Reduzierung der Randschärfe, wobei sich eine Pseudoblende einstellen lässt, mit der eine Art Schärfentiefe simuliert werden kann. Die Nacht-Option verbessert deutlich Bilder unter schlechten Lichtverhältnissen. Abgeschnitten ist die Auswahl für den 50 MPx- Modus
Ein Pro-Modus zum Einstellen einer Belichtungskorrektur, der Empfindlichkeit und des Weißabgleichs fehlt. Die Vorgabe einer Empfindlichkeit habe ich bei meinem A20e hin und wieder benutzt, um kurze Belichtungszeiten zu erzwingen und auch die Belichtungskorrektur half bei unüblichen Lichtverhältnissen.
Das Redmi erlaubt aber im Foto-Modus, durch kurzes Antippen einer Bildstelle Fokus und Belichtung auf diese Stelle für die Aufnahme zu setzen. Hält man den Finger länger auf dieser Stellen, so wird diese Einstellung fest eingestellt. Neben dem AF-gesperrt Symbol ist ein Helligkeitssymbol („Sonne“), das vertikal verschoben werden kann, um die Belichtung zu korrigieren. Das kann helfen.
Die Grundempfindlichkeit des Sensors scheint bei ca. ISO 50 zu liegen. Dahin legt die Belichtungsautomatik den Wert bei Straßenaufnahmen in der Sonne, was zu Belichtungszeiten von 1/150 bis 1/200 führt. Zoomt man nun herein und gerät mit dem Ausschnitt in einen dunkleren Teil des Sujets, dann wird die Belichtungszeit länger (z. B. 1/50) und man verwackelt das Bild. Da die Bildgröße bei 13 MPx gehalten wird, wird zwangsläufig die geringere Pixelzahl des für das digitale Zoom ausgewerteten Sensorbereichs hochgerechnet. Das führt bei dem maximalen Zoom von 10x zu unbrauchbaren, weil unscharfen Bildern. Man ist besser beraten, die Bilder in voller Auflösung bei Faktor 1x aufzunehmen und ggf. mit der Bildbearbeitung einen Ausschnitt zu erzeugen (s. u.). Bei schlechteren Lichtverhältnissen und im Nacht-Modus wird die Enpfindlichkeit bis auf ISO 6400 hochgesetzt, die Bilder sind aber relativ rauscharm, die interne Rausreduzierung arbeitet gut.
Beim digitalen Zoom wird nur ein Ausschnitt des Sensors ausgelesen, Das Bild wird aber nicht in reduzierter Pixelzahl gespeichert, sondern auf die Standardgröße 13 MPx oder 50 MPx (hier max. Zoomfaktor 2x) hochskaliert, was schon bei Faktor zwei deutlich sichtbar wird und ab drei keine wirklich zufriedenstellenden Bilder mehr speichert. Aber das ist das allgemeine Problem eines digitalen Zooms, auch bei "großen" Kameras.
Nachbearbeitung:
Aus dem Kamera-Modus kann man, wie üblich, in die Galerie gehen, um das Bild zu betrachten. Man kann dann einen Bearbeitungsmodus aktivieren, mit dem man das Bild manipulieren kann im Sinne von Ausschnitt, Belichtungskorrektur, Farbigkeit, u. a. m. Soweit man das auf einem Smartphonebildschirm überhaupt vernünftig beurteilen kann.
Leider kann man aber die Bildgröße beim Abspeichern nicht reduzieren. Das mache ich gerne vorm Versenden von Bildern per E-Mail z. B. auf Full-HD-Format mit der langen Kante auf 1920 Pixel oder noch kleiner, um den Empfängern nicht das Postfach zu vermüllen oder lange Ladezeiten beim Empfang ohne schnelles WLAN mit DSL-Verbindung zu erleiden. Oder selbst lange Übertragungszeiten beim Versenden zu erfahren.
Beim Suchen einer Bildverarbeitung auf Android bin ich auf Googles Snapseed gestoßen, was sehr umfangreiche Optionen zur Bildverarbeitung bietet und erlaubt, die veränderten Bilder auch verkleinert abzuspeichern. Leider nur in einem fest vorgegebenen Ordner DCIM\Snapseed des Hauptspeichers. Und dazu noch mit einem neuen, frei vergebenen Namen. Der Bezug zur Originaldatei geht verloren. Nobody is perfect!
Aber zurück zum Thema digitales Zoom: Will man einen
Ausschnitt eines Sujets erzeugen, dann macht man besser ein Foto im normalen Modus mit Zoomfaktor 1,
lädt das Bild in Snapseed und wählt dort den gewünschten Ausschnitt
(Cropping). Diesen kann man dann noch verbessern durch Schärfen, ggf.
Kontrastanhebung u.a. m. Das Ergebnis kann viel besser werden als das
kamerainterne Zoomen, hier gezeigt mit einem Zoomfaktor 3, Und
verkleinert abspeichern, wie hier mit 1658 Pixeln auf der langen Kante:

Links ein Ausschnitt aus einem mit Snapseed bearbeitete Bild (den
"Zoom"-Ausschnitt bestimmt und geschärft), rechts ein Ausschnitt aus dem OOC-JPG mit Zoomfaktor 3 in
derselben Anzeigevergrößerung auf dem PC- Am Geäst sieht man die
bessere Darstellung im Snapseed-Bild, bei den Blättern zeigt sich, dass
die Schärfung vielleicht sogar übertrieben ist, was man auf einem
Smartphone-Display halt nur schlecht beurteilen kann. Bildgrößen: links
1233
x 1658 Pixel (2,04 MPixel) bei 847,79 kB, rechts 3072 x 4080 Pixel
(12,53 MPixel) bei 3,55 MB.
Mehr als Faktor 4 in der Speichergröße!
Fazit: Ich werde mich, auch angesichts des entrichteten Kaufpreises, mit diesem Gerät anfreunden und akzeptieren, dass Freunde auch Schwächen haben können. Man kann mit ihm telefonieren, sich flüssig im Web bewegen, denn auch der Aufbau komplexer Webseiten ist schneller als bei meinen bisherigen Smartphones. Alle meine Apps laufen. Die Akkulaufzeit ist gut. Für gelegentliches Fotografieren und Filmen bin ich mit den Funktionen einverstanden. Mit der mitgelieferten Silikonhülle ist es auch robust, denn auch dieses Smartphone habe ich schon durch das USB-Kabel vom Tisch gerissen, ohne Schaden beim Aufprall auf den Boden zu verursachen.
Stand: 25.03.2025, XIAOMI HyperOS 2.0.3.0,
Android 15 APA3 240905.015.A2 Kamera 5.3.000790.0, Galerie 3.8.0.13-global
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| Version: 1.05 Copyright: Rolf Süßbrich, Dortmund, 25. 03. 2025 | ||