Symptom:
Nach dem Abheben des Hörers der Türsprechanlage höhrt man nur ein
Brummen, auch an der Außenstelle. Klingel und Türöffner funktionieren
normal.
Vermutung: Glättungskondensator(en) im Netzteil defekt.
Gefunden: Stimmt!
Um
das in einem Sicherungskasten der allgemeinen Hausinstallation
(Treppenlichtautomat, Heizung, etc.) eingebaute Netzteil ausbauen zu
können, musste die Abdeckblende im Sicherungskasten entfernt werden.
Dabei liegen dann an den Sicherungen die Anschlüsse mit Netzspannung
frei, also höchste Vorsicht geboten.
Das Netzteil (genaue Typ-Nummer: NG401-01) ist mit einer Schraube in
der Fassung befestigt. Nach dem Lösen kann man das Netzteil ziehen. Auf
der Fassung ist ein Prinzip-Schaltplan des Netzteils aufgeklebt.
Es liefert zwei Wechselspannungen für den Betrieb der Klingel, des
Türöffners und einer optionalen Beleuchtung der Außensprechstelle sowie
eine Gleichspannung von 9 V. Der 9 V -Ausgang ist durch den großen
Widerstand (22 Ohm) kurzschlussfest, der Strom wird auf ca. 400 mA
begrenzt. Damit ist der Brückengleichrichter gegen Kurzschluss
gesichert.
Das Öffnen ist etwas trickreich: Das innere Chassis ist mit zwei
Sperrklinken (eine davon ist im unteren Bildteil neben dem großen
Widerstand sichtbar) an den schmalen Seiten ins Gehäuse eingeklinkt.
Durch vorsichtigen Einschieben eines kleinen Schraubendrehers an den
beiden schmalen Seiten des Gehäuses kann man die Klinken lösen und dann
das Chassis heraushebeln, ohne das Gehäuse zu beschädigen.
Wie man im Bild unten und an der Vergrößerung oben rechts sieht, waren nach geschätzten 40
Jahren Betrieb die Plus-Beine der Glättungs-Elkos durch ausgetretenen Elektrolyten wegkorrodiert. Der
Brumm ist also kein Wunder.
Die Original-Elkos sind je 1000 µF / 16 V, RM (Rastermaß) 7,5 mm. In
der Bastelkiste fanden sich zwei Elkos 2200 µF / 16 V im selben
Rastermaß.
Das Auslöten war etwas trickreich, weil die Beinreste, um
sie mit der Spitzzange fassen zu können,
erst einmal mit
dem Lötkolben durch die Löcher in der Platine nach oben geschubst
werden mussten. Die Ersatzelkos konnten, bei
Beachtung der Polarität (- und + Anschlüsse müssen stimmen) eingelötet
werden. Eine Prüfung des 9 V-Ausgangs (zwischen 9 und +) durch eine
Belastung mit einem 220 Ohm Widerstand ergab eine Spannung von 9,2 V.
Ergebnis: Der Brumm ist weg, die Sprechanlage arbeitet wieder einwandfrei.
Was auch vorgekommen ist: Der Trafo war defekt!
In diesem Fall könnte man das Netzteil durch zwei Netzteile ersetzen:
die Wechselspannung wird durch einen gängige Klingeltrafo erzeugt, die
Gleichspannung durch ein (Stecker-) Schaltnetzteil mit 9 V / 600 mA.